Mehr Erfolg verspricht, das Gehirn auf stets etwas andere Weise anzuregen, ihm durch variierte Aufgaben und andere Herangehensweisen immer wieder neuen Anlass zur Auseinandersetzung mit dem Thema zu geben, je reicher und vielfältiger, desto besser.
Die Schlüsselstelle für das Lernen - der Hippocampus
Stellen sie sich den Hippocampus wie einen Pförtner vor. Er lässt Informationen durch - oder auch nicht. Je nachdem, ob er Lust dazu hat. Das ist nämlich nicht garantiert, denn der Hippocampus langweilt sich sehr schnell. Wenn da ständig dieselbe trockene Information kommt, hat er keinen Spaß und schließt die Tür. Welche Tricks halten den Hippocampus bei Laune? Abwechslung und Spaß.
Wenn ich z.B. den Satz „Der grüne Hut liegt auf dem großen Tisch“ ins Englische übersetze und fünfmal wiederhole, um mir die einzelnen Vokabeln einzuprägen -dann schaltet der Hippocampus einfach ab. (Bei Männern übrigens früher als bei Frauen). Wenn ich den Satz aber verändere, funktioniert der Hippocampus wieder. Zum Beispiel: „Auf dem großen Tisch liegt der grüne Hut.“ -oder: „Der große Hut liegt auf dem grünen Tisch“ usw. - dann überliste ich das Gehirn. Es hilft übrigens auch, wenn man die Stimmlage verändert: Mal den Satz im Tenor, dann im Sopran sprechen - und schon hat der Hippocampus wieder Spaß am Lernen. Die Großhirnrinde und der Hippocampus scheinen während des Schlafs rege miteinander zu kommunizieren. Die Frage, wie das Gehirn Erinnerungen speichert oder verwirft, ist nach wie vor nur in Ansätzen geklärt.
Viele Hirnforscher halten die Konsolidierungstheorie für den bislang besten Erklärungsansatz. Diese besagt, dass frische Eindrücke zuerst im Hippocampus abgelegt werden. Sie sollen dann innerhalb von Stunden oder Tagen - vornehmlich während des Tiefschlafs -in die Großhirnrinde und dort ins Langzeitgedächtnis übergehen.
Amygdala - und die Angst lernt mit
Sie ist etwa so groß wie eine Mandel und ebenso geformt. Daher trägt sie den gelehrten griechischen Namen: Amygdala - Mandelkern. Die Amygdala liegt etwa in der Mitte unseres Kopfes - und ist mit zwei Exemplaren vertreten. Alles, was unsere Augen, Ohren und die anderen Sinne aufnehmen wird an die Wahrnehmungsareale des Gehirns weitergeleitet. Von diesen Arealen geht alles zur Amygdala und wird von ihr streng geprüft. Nähert sich Unheil oder eine Gefahr, wird sofort die Abwehr mobilisiert. So ist die Amygdala eine sehr empfindlichen „Alarmanlage“. Bei Gefahr geraten wir in Erregung, springen zurück oder schlagen blitzschnell zu. Angst ist ein normaler und notwendiger Teil unseres Lebens. Viele Situationen, in denen wir Angst verspüren, werden im Laufe unseres Lebens erlernt. . . . . . aber Angst kann auch von Nachteil sein.
Heute wissen wir aus der Hirnforschung, dass Angst Kreativität ausschließt. Und beim Lernen „unter Angst“ lernen wir die Angst gleich mit.
Neueste Untersuchungen zeigen, dass unbewusste Erinnerungen auch direkt in der Amygdala gespeichert werden können. Werden also unbewusste Erinnerungen wachgerufen so stellt die Amygdala den Körperzustand wieder her wie er beim Speichern des ursprünglichen Erlebnisses geherrscht hat. (Herzklopfen, schwitzende Hände, schneller Atem usw.
Was bedeutet das nun für das Lernen?
Die beste Lernsituation ist also die, in der man interessante Entdeckungen macht, klare Ziele erreichen kann - und Leistungen erzielt, auf die man stolz sein kann. Ist also eine Aufgabe richtig gelöst, belohnt uns unser Gehirn mit Dopamin. Dopamin wird also bei Erfolg ausgeschüttet. So macht richtiges Lernen nicht nur schlau, sondern auch glücklich.
Sie haben weitere Fragen oder wollen ein Erstgespräch zum Thema „Angstfrei-Lernen“ und „gehirn-gerechtes Lernen“ dann schreiben Sie uns eine E-Mail an: beratung.coaching.koblenz@gmail.com